Mehr zur Geschichte des Kapellenhäuschen hier : Kapelle Anna Selbdritt in der Wiebe-Anlage
Kategorie-Archiv: Architektur
Finanzierung für die Reinigung der Kapelle steht auf soliden Füßen
Wir haben es geschafft!
Die Kostentragung für die Reinigung der Kapelle im Moltkeviertel auf der Wiebeanlage steht auf soliden Füßen.
Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar, denn die großzügigen Spenden aus der Bürgerschaft haben unser Projekt erst ermöglicht.
Inzwischen haben die Unterzeichner die beste Lösung zur fachmännischen Wiederherstellung der historischen kleinen Kapelle gefunden, und mit der im Viertel beheimateten Bauunternehmung Peter Gries den Unternehmer gewinnen können, der auch schon so eindrucksvoll die Moltkebrücke saniert hat.
Auch der Naturstein an der Kapelle wird mit demselben Niederdruckverfahren von Grafittis befreit. Dieses Verfahren kommt gänzlich ohne Chemie aus, was die Eltern auf dem Spielplatz sicher beruhigen wird.
Grün und Gruga hat unsere unsere Aktion begleitet und bereits am Montag Büsche und überhängenden Äste beschnitten.
Nun reichen die Spenden zur Reinigung, sie reichen aber nicht dazu, Scheiben zu erneuern und eine Tür mit Sicherheitsglas einzubauen, damit auch kleinere Kinder in die Kapelle hineinschauen können.
Unsere Spendenaktion Wiebekapelle geht also weiter!
Wir möchten danach eine alte Tradition aufleben und aus der Kapelle wieder einen Ort entstehen lassen, an dem Kinder und Erwachsene eine Bitte, einen Wunsch oder ein Gebet formulieren und dort auch abgeben können. Pastor Toups von St. Hubertus und Raphael wird dann die Botschaften der Kinder und Erwachsenen in den Gottesdienst einbeziehen.
Die historische Bedeutung und die Zweckbestimmung der Wiebekapelle wird auf einer Hinweistafel erläutert.
Rechtzeitig zum Wiebefest am 22. September ist die Kapelle ab 15:00 Uhr geöffnet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Hildegard Saß Christiane Becker
WDR-Beitrag: „Schönste Brücke von Essen wird restauriert“
Fotoausstellung: Das Moltkeviertel in alten Ansichten – „Manifest der Avantgarde“
Der Bürgerverein Moltkeviertel hat am Samstag 28. Januar 2012 zur Finissage der Ausstellung „Das Moltkeviertel in alten Ansichten – Manifest der Avantgarde“ mit anschließender kostenloser Führung durch das Moltkeviertel eingeladen. Die Führung dauerte etwa eine Stunde und führte unter der Leitung von Tankred Stachelhaus die Geschichte und die hohe Qualität von Baukunst und Stadtplanung vor Augen.
Die Ausstellung ist nunmehr beendet.
100 Jahre Königliche Baugewerkschule
Lehr´ der Jugend zur Ehr´ der Baukunst
Schüler gestalteten Rahmen für Jubiläumsfeier der Baugewerkschule
„Seine Majestät unser Kaiser und König Wilhelm II. lebe hoch!“, rief Oberbürgermeister Wilhelm Holle alias Sarah Gudrian vom viktoriatheater am Ende seiner Ansprache. Genau 100 Jahre später brauste erneut das Hoch der zahlreichen Versammlung durch den weiten Raum: furioser Auftakt der Jubiläumsfeier, mit dem der Bürgerverein Moltkeviertel e.V. und das Robert-Schmidt-Berufskolleg an die Einweihung der Königlichen Baugewerkschule erinnerten.
Groß war das Interesse, im Rahmen der Führung von Dr. Ernst Kurz durchs Gebäude des heutigen Robert-Schmidt-Berufskollegs den Turm zu besteigen. Wer nach oben kam, wurde mit einer fantastischen Aussicht über das Moltkeviertel und die Umgebung fürs Warten in der Schlange belohnt. Und manch einer konnte die alten Bilder, die zuvor in der geöffneten Ausstellung „Das Moltkeviertel in alten Ansichten – Manifest der Avantagarde“ im Kabinett an der Moltkestraße 46 zu sehen waren, nun in der Landschaft zuordnen.
Zur Begrüßung dankte Dr. Christoph Merkel den Bürgern für das große Engagement fürs Viertel. Er informierte als Vorsitzender über die Ziele des Bürgervereins Moltkeviertel e.V. und ermunterte die Anwesenden dazu, mit einer Mitgliedschaft sich einzubringen oder den weiteren Weg zu unterstützen. Oberstudiendirektor Friedrich Hanßen, Leiter des Robert-Schmidt-Berufskollegs, betonte danach die Besonderheit des Baus, die Freude des Kollegiums, in den Räumen zu unterrichten, und die Beobachtung, dass das Moltkeviertel nunmehr verstärkt als mustergültige städtebauliches Anlage wieder Beachtung findet.
Den Festvortrag hielt Peter Brdenk (Architekt BDA). Er aktualisierte den Auftrag „Der Baukunst zur Ehr, der Jugend zur Lehr“, die Architekt Edmund Körner zur Einweihung seinem Bau mit auf den Weg gab, in „Der Baukunst zur Ehr, den Essenern zur Lehr'“. Kenntnisreich führte Brdenk durch die Blütezeit bis in die 1920er-Jahre hinein, als in der Boomtown Essen herausragende Stadtplaner und Architekten mustergültige Anlagen und Bauten schufen.
Doch das geheime Motto der unterhaltsamen Lehrstunde hieß „Lehr‘ der Jugend zur Ehr‘ der Baukunst.“ Denn den Anfang und das Ende der Veranstaltung gestalteten Schüler. Nach den Klängen von Beethovens Ouvertüre „Zur Weihe des Hauses“ (zur Eröffnung in 1911 spielte das städtische Orchester dies Werk), redeten drei Mitglieder des viktoriatheater, des Schülertheaters der nahen Viktoriaschule, wie vor 100 Jahren. Unter der Regie von Dominik Gerwen ließen Sarah Gudrian Oberbürgermeister Wilhelm Holle, Christina Jensen Staatsminister Freiherr von Rheinbaben und Lisa Schneider Direktor Schau wieder aufleben. Zum Abschluss der Feierstunde zeigten Schüler des Robert-Schmidt-Berufskollegs einen im Rahmen einer Projektarbeit selbstproduzierten, wunderbar unkonventionellen Film, in welcher sich die Schüler mit ihrem Schulgebäude, der ehemaligen Königlichen Baugewerkschule und dem Moltkeviertel beschäftigt haben.
Zum Ausklang bei Snack und Getränken tauschten sich die Festgäste angeregt aus. Bei den von nah und fern angereisten ehemaligen Schülern der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen, die als Nachfolger der Baugewerkschule vor dem Robert-Schmidt-Berufskolleg in dem Bau ihren Sitz hatte, kamen beim Anblick der zahlreichen ausgehängten historischen Fotos – unter anderem Porträts ehemaliger Lehrer – viele Erinnerungen hoch und Anekdoten in den Sinn.